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VHS Spielfilme - M

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Beitrag von Retro Sa Jun 05, 2021 10:51 pm

M.R.C.V. - DER KILLERROBOT

VHS Spielfilme - M Mrcvrijys

In naher Zukunft, das Jahr 1992 (der Film ist von 1986): Ein Virus hat große Teile der Menschheit getötet.
Es gibt nette Überlebende, welche versuchen zu Leben wie schon zuvor- und es gibt Fieslinge, welche die netten Doof finden.
Sogar so etwas wie eine Polizei gibt es noch in den Quarantäne-Zonen der netten Menschen.
Als der jugendliche Steve einen Bösling verpetzt, wird er von dessen Freunden misshandelt und seine Mutter getötet.
Das findet Steve nicht so toll, also schickt er zusammen mit seiner perfekt geföhnten Freundin
seinen ferngesteuerten Spielzeugroboter mit Spanner-Kamera und klapprigem Greifarm auf Rachefeldzug.

Bei dem Covermotiv und der Beschreibung auf der Rückseite ("Superaction in der Tradition von Mad Max")
hat man ja durchaus gewisse Erwartungen- diese werden allerdings nicht ein mal im Ansatz erfüllt.
Dass die beiden Hauptfiguren frisch aus der Schule entlassene Teenies sind muss man wohl tolerieren.
Der angebliche Killerrobot entpuppt sich als klappriges Spielzeug mit dem Namen Winston. Das wird schon schwieriger zu akzeptieren.
Auffällig ist jedenfalls dass die beiden Hauptfiguren und der Killerrobot auf dem Cover deutlich anders dargestellt werden...
Und sonst so? Von der Endzeit und der angeblichen Seuche gibt es nichts zu sehen.
Die bösen haben schlechte Zähne, sind dreckig- und laufen im Punk-Outfit herum, die guten sind sauber und perfekt frisiert.
Generell gibt es auch nur wenige Schauplätze, meist leerstehende Fabriken und öde Landschaften, einfach alles sehr billig.
Bis zur "Superaction" dauert es unendlich lange, erst gegen Ende passiert endlich etwas mehr. Etwas. Weit entfernt von "Superaction".
Die deutsche VHS ist in einer Szene geschnitten, ein Mann wird lebendig verbrannt, was man Offscreen mitkriegt- aber eben nicht sieht.
Am Ende bleibt eine leicht futuristische "Death Wish"-Variante. Gute Idee, aber leider billigst umgesetzt.

3/10

MADE IN USA

VHS Spielfilme - M Y25hqwqr

Die Kumpels Dar (Adrian Pasdar) und Tuck (Chris Penn) leben in einer öden Kleinstadt in Pennsylvania,
stammen aus zerrütteten Familien, die Industrie hat das Land zerstört, und Jobs gibt es auch nirgends mehr.
Eines Tages haben beide die Schnauze voll, klauen ein Auto- und fahren quer durch die USA in Richtung Kalifornien.
Was man zum Leben braucht wird geklaut, ebenso wie immer wieder andere Autos.
Das ändert sich, als die beiden Annie (Lori Singer) kennenlernen und mitnehmen- allerdings nicht zum guten.
Annie's komplette Familie starb an Dioxinvergiftung, und auch sie sieht keinen Sinn mehr in diesem Leben.
Ihr reicht allerdings nicht das was man zum Leben braucht, sie will richtig absahnen-
einen Truck klauen und einen Banküberfall starten zum Beispiel...

Ein Roadmovie, welches mich seit damals als der Film aktuell war, immer wieder beeindruckt.
Hervorragend besetzt und mit einer perfekten Mischung aus Drama, Abenteuer und Action ausgestattet,
kann "Made in USA" ausserdem noch mit einem absolut herausragenden Soundtrack begeistern:
Timbuk 3, Sonic Youth, Tito Larriva, John Hiatt, Fabulous Thunderbirds, Mojo Nixon, Tail Gators.
Die düstere Grundstimmung ist allgegenwärtig, der Film ist so ziemlich das Gegenteil anderer Roadmovies.
Von Centralia, Pannsylvania, wo seit langer Zeit ein unterirdischer Kohlebrand schwelt
geht es nach Harrisburg, Pennsylvania, wo es einen Unfall im Atomkraftwerk gab, weiter nach Times Beach, Missouri,
wo die komplette Gegend Dioxinverseucht ist- über ein dreckiges Indianerreservat in New Mexiko...
Keine schönen Bilder also, welche dieser Film bietet- sondern eher Abbruchhäuser, Ruinen und Elend.
Eine trostlose Wüste in New Mexiko ist noch der schönste Ort, den es hier zu sehen gibt.
Ein Happy End gibt es für die beiden Freunde trotzdem- wenn auch anders als gedacht.

10/10

METAMORPHOSIS (Auf DVD gibt es schon lange vergriffene limitierte Hartboxen und ein Mediabook.)

VHS Spielfilme - M Meta17tfdm

In einem Forschungslabor wird mit außerirdischen Genen herumexperimentiert- ist doch klar dass dabei etwas schief geht.
Einer der Forscher wird von einer Mutation gebissen und beginnt sich zu verwandeln...

Ihr wollt mal etwas neues sehen- und nicht nur eine Hirnlose, schon oft so oder so ähnlich gesehene SciFi-Horror-Geschichte?
Dann seid ihr hier falsch.
Ihr wollt teils charmant-schräge Monster, aber auch schleimige Ekelviecher, Blut, Spaß und eine flott erzählte Geschichte?
Willkommen bei "Metamorphosis - The Alien Factor" von 1990.
Die Mutationen schwanken zwischen liebevoll-trashig und ekelhaft-schleimig, von Stop-Motion bis zum Gummimonster ist alles dabei.
Klingt nach Trash? Ja, ist es auch. Macht aber wirklich Spaß, nimmt sich nicht zu ernst und ist dadurch sehr unterhaltsam.
Darsteller, Dialoge und Synchro sind nicht der Rede wert, aber auch nicht so schlecht wie moderner Asylum-Mist der heutigen Zeit.
Das Ende ist dann gleichzeitig irgendwie passend schräg sowie total übertrieben- und deutet eine Fortsetzung an.

Die Szene in welcher der Mutant aus seinem Wirtskörper ausbricht ist als einzige in der deutschen VHS geschnitten-
wobei diese (laut Schnittberichte-Bildern) auch nicht blutiger oder matschiger ausgefallen ist als alles davor oder danach.
Nach welchen Vorgaben hier Zensur betrieben wurde ist mal wieder vollkommen schleierhaft, immerhin ist der Schnitt kaum bemerkbar,
Blut und Schleim ist durchaus einiges enthalten, der Film bleibt auch gekürzt auf VHS komplett verständlich und genießbar.

6/10

METAMORPHOSIS 2

VHS Spielfilme - M Meta2eyfoj

Kaum zu glauben: Auch in diesem Film geht etwas in einem Genforschungs-Labor schief...

Wer jetzt gedacht hat, dass dieser Film die am Ende des "ersten" Teils" in Aussicht gestellte Fortsetzung ist liegt komplett falsch.
Man hat zwar an den damaligen Titel eine "2" angehängt und das Cover fast 1:1 kopiert,
aber dieser Film nennt sich im Original "Mutator" und ist von 1989. Egal. Ähnliche Story = Fortsetzung. Logisch.
Leider wird hier ansonsten wirklich so gut wie gar nichts geboten.
Eine Handvoll blutig-matschige Szenen in denen man Leichenteile herumliegen sieht und ein paar kurze Angriffe- das war's.
Dafür gibt es jede Menge Lagerhallen, Aufzüge und ein paar dreckige Gassen ausserhalb des Lagers. Tolle Schauwerte.
Das größten Probleme des Films sind aber wohl die laaaange Leerlaufzeit in der Mitte, so etwa 60 von 90 Minuten,
in denen man höchstens mal eine Pfote des Viechs sehen kann, aber sonst gar nichts passiert-
und natürlich der Mutant selbst. Hätte man den nie genauer gezeigt, hätte das dem Film gut getan.
Hat übrigens mal so gar nichts mit dem Cover oder den Mutationen aus dem anderen Film gemeinsam.

Wie schon der "erste Teil" hat auch der zweite genau einen etwas längeren, recht sinnfreien Schnitt abgekriegt.
Durch den Schuss auf eine Gasleitung geht ein Mensch in Flammen auf, was auch hier noch zu sehen ist.
Dass der Mann noch eine Weile brennend herumläuft hat man aber wohl als zu hart für deutsche Zuschauer empfunden.
Gibt schlimmeres, auch dieser Film bleibt in seiner gekürzten Fassung verständlich- und anders gibt es ihn in Deutschland nicht.
Synchro und Dialoge wie auch die Darsteller sind hier allerdings durchaus eine oder eher zwei Nummern tiefer einzuordnen,
die ziemlich am Anfang zu sehenden offensichtlich wabbligen Gummileichenteile machen auch nicht den besten Eindruck.
Immerhin hat man mit Brion James hier wenigstens ein bekanntes Gesicht zu bieten- aber der reisst hier auch nichts raus.

1/10

MIAMI GOLEM

VHS Spielfilme - M Zvy773en

In Florida experimentieren Wissenschaftler mit Zellproben aus einem Meteoriten herum.
Der Reporter Craig Milford (David Warbeck) interessiert sich dafür- und bekommt auch direkt eine übernatürliche Erscheinung vor die Kamera.
Das ruft natürlich auch Gangster auf den Plan, welche mit Hilfe der offensichtlich ausserirdischen Kräfte die Weltherrschaft erlangen wollen.
Also wird mal eben das komplette Wissenschaftspersonal plattgemacht, und die sich langsam zu einem wesen entwickelnde Zellprobe entwendet.
Milford steckt nun mittendrin in einem Abenteuer mit bösen Gangstern, einer geheimnisvollen Frau,
und vor allem dem "Miami Golem", welcher sich aus den Zellproben entwickelt und dessen Vorfahren einst das Universum beherrschten...

Selten so viel Blödsinn gesehen, auch wenn das ganze dadurch irgendwie, trotz lahmen Tempo, doch noch halbwegs unterhaltsam ist.
Hier hat man alles durcheinandergemixt: Abenteuer, Mad Scientist, Horror, Aliens- und natürlich den einsamen Helden der alles auflöst.
Die Effekte sind billig und kaum vorhanden, die meisten Darsteller unbegabt, die Dialoge oft saublöd- und viel Action gibt es auch nicht.
Noch nicht einmal das Ende kann überzeugen oder mit einem Highlight auftrumpfen, ausser man steht auf Gummi-Embryos in Reagenzgläsern.
Dazu kommt ein teils fürchterlich nerviger, unpassender Piepsmusik-Soundtrack in der ersten Hälfte des Films, der wohl aus einer Heimorgel stammt.
Was nicht in die Wertung einfließt, aber halt doch extrem negativ auffällt, ist das falsche (4:3) Bildformat der VHS.
Das  fällt schon im Vorspann auf, da kaum einer der Namen vollständig zu lesen ist, im Film wird's nicht besser, halbe Gesichter überall...

3/10
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